Chronik des Kleingartenverein „Am Anger II“

Als im Jahre 1946 die Stadt Amberg ca. 12.000 Flüchtlinge und Ausgewiesene aufgenommen hatte, ist die Stadtverwaltung daran gegangen, Baugelände und Kleingartengelände zu erschließen. So wurde Anfang 1947 durch Vereinbarung mit der Regierung der Oberpfalz ein Grundstückstausch mit der Bürgerspitalstiftung vollzogen.
Für unsere Anlage wurden ca. 5,7 ha bereitgestellt. Ein kleiner Teil kam zur bereits bestehenden Anlage „Am Anger I“ und der Rest wurde ein Jahr später an die Anlage „Am Anger III“ vergeben.

Nach einer Voranzeige in der Zeitung (Amtsblatt) über die Vergabe von Kleingärten „Am Anger“ konnte man am 18. April 1947 beim Städt. Forstamt durch Ziehung eines Loses einen Gartenanteil erwerben. Die zugeteilte Fläche war ein mit Schützengräben durchzogenes Gelände, das von einem Schotterweg zum Schützenheim durchquert wurde. Die einzelnen Gartenanteile waren mit jeweils vier kleinen Pfählen abgesteckt und das ganze Gelände war in 263 Parzellen von 180 bis 200 m² aufgeteilt. Eine magere Grasnarbe, darunter Sand, Asche, lehmiger Sand oder blanker Lehm waren die Grundlage. Es gab weder Baum, noch Strauch, noch Zaun; und Wasser gab es nur in dem Graben, der auch heute noch die Anlage durchzieht.

Nun ging es daran, den zugeteilten Gartenanteil fruchtbar zu machen. Durch ein Entgegenkommen der Stadtwerke wurde eine 1/2-Zoll-Leitung durch den Zaun der Pumpstation geschoben und von dort konnte dann rund um die Uhr Wasser geholt werden, allerdings musste man dabei langes Warten hinnehmen.
Um die Belange der neuen Kleingärtner nach außen zu vertreten, sollte ein Verein gegründet werden. Ende Mai 1947 wurde zu einer Gründungsversammlung im Bruckmüllerkeller eingeladen. Unter der Leitung des damaligen Stadtverbandvorsitzenden, Friseurmeister Vanicek, wurde die Versammlung im Juli 1947 durchgeführt. Dabei wurde der Name auf Kleingartenverein „Am Anger II“ beschlossen. Zum 1. Vorsitzenden wurde Eduard Öhlschlegel gewählt. 

Danach ging man daran, die Anlage mit einfachen Mitteln zu umzäunen. Es wurden ca. 1.600 Meter Zaun benötigt und es wurden 25 Gartentore gesetzt. Für die Gemeinschaftsarbeit fehlte es an Werkzeugen und Gerät. Durch die Firmen Platzer und Eisen-Schmidt wurden die Kleingärtner großzügig unterstützt. 
Als nächste Gemeinschaftsarbeit war die Wasserversorgung zu planen und durchzuführen. Durch eigene Mittel aus einem gelungenen Gartenfest und durch Spenden von Material wurde unter Leitung der Stadtwerke Amberg eine ca. 380 Meter lange Hauptversorgungsleitung gelegt.
Bereits Ende 1947 wurde die erste Gartenlaube errichtet, die heute noch vorhanden ist. Weitere Mitglieder folgten dann diesem Beispiel.

1952 war durch Wohnungswechsel und durch Aufgabe die Mitgliederzahl von 263 auf fast 200 zurückgegangen. Deshalb wurden durch Zusammenlegung aus 3 kleinen Gartenanteilen 2 Kleingärten errichtet und es wurde eine Gartenordung  erstellt. Ebenso wurde ein Geräteschuppen gebaut und ein Schuttplatz angelegt. Der jetzige Verbindungsweg zum Schützenheim wurde auch 1952 neu angelegt. In den folgenden Jahren gingen viele Mitglieder daran, in Eigenleistung die Wasserversorgung in ihre Gartenparzellen zu verlegen. Durch den stärker werdenden Verkehr und auch die Motorisierung mancher Kleingärtner wurde 1960 begonnen, Parkplätze zu errichten. Heute können die Gartenfreunde auf 1.000 m² Parkfläche in der Anlage und ca. 500 m² am Waldrand, dessen Besitzer das Forstamt ist, ihre Autos abstellen.

Nach etwa 30 Jahren  wurde im Jahre 1985 begonnen, die Wasserversorgung in den Gängen und zu den Gartenparzellen neu zu verlegen, die 1996 abgeschlossen wurde.
1988 wurde zur Durchführung unserer Gartenfeste eine Gartenparzelle neben dem Vereinsheim zur Vereinswiese umgestaltet.
1989 wurde der bestehende Geräteschuppen erweitert und ein Vereinsheim eingerichtet.
1992 wurde im Rahmen des Umweltschutzes die Vereinstoilette an den Kanal der Stadtwerke angeschlossen.
1996 wurden die Arbeiten zur Verlegung von Arbeitsstrom in den einzelnen Gängen beendet.
Am 27. September 1997 wurde im ACC das 50jährige Jubiläum des Vereins mit Vereinsmitgliedern und Partner sowie zahlreichen Ehrengästen gefeiert. Der Vorstand Franz Roth begrüßte alle Anwesenden und blickte zurück auf 50 Jahre „Am Anger II“. Nach den Grußworten der Ehrengäste und Abendessen sorgten der Volks- und Gebirgstrachtenverein „Hoamatland“ und die „Showtanzgruppe Narhalla Amberg“ für den geselligen Teil des Abends.
2001 wurden  zwei aufgelöste Gärten in Nähe des Vereinsheimes umgestaltet. Die Vereinswiese wurde vergrößert und die Arbeiten für einen Kinderspielplatz wurden begonnen.
Auf dem Gartenfest wurde erstmals eine Kinderspielstraße aufgebaut und betreut.
Im Mai 2002 war der Kinderspielplatz mit 3 Spielgeräten und auf der Vereinswiese ein Streetballkorb fertiggestellt. Beides erfreut sich bei den „Nachwuchsgärtnern“ großer Beliebtheit.
Mit Unterstützung der Stadt Amberg und mit Eigenleistung des Vereins konnte der  Parkplatz bei Gang 2 mit Rasengittersteinen befestigt werden.
Im Jahr 2003 wurde beim Vereinsheim eine Terrasse als Freisitz angelegt. Der Parkplatz bei Gang 4 wurde – wieder mit Unterstützung der Stadt Amberg – mit Rasengittersteinen befestigt.
Rechtzeitig zum Gartenfest im Juli 2005 wurde der Kinderspielplatz um eine Rutsche erweitert.
In den Jahren 2010-2017 wurden zum Teil die Zäune erneuert, Wege errichtet, der Kinderspielplatz mit Rindenmulch aufgefüllt und Spielgeräte erneuert.
Von 2017 bis 2020 erfolgte eine Teilsanierung des Kinderspielplatzes. Kosten ca. 4.000€.

Unsere Vorstände

1947-19xx Eduard Öhlschlegel

19xx-1994 Herr Förster

1995-2016 Franz Roth – Ehrenvorsitzender

2016 Michael Ribeaux

2017 – Johann Piehler